Starke Beschäftige und starke Betriebe durch Resilienz

Erfassung der individuellen Resilienz

Resilientes Verhalten von Beschäftigten hat zum einen gesundheitsförderliche Aspekte, die sich auch positiv auf die Leistungsfähigkeit auswirken. Zum anderen identifizieren sich resiliente Beschäftigte stärker mit dem eigenen Unternehmen, sind zufriedener mit ihrem Arbeitsplatz, zeigen mehr Engagement und sind produktiver als Beschäftigte, deren Resilienz geringer ausgeprägt ist.

Um sich ein Bild darüber zu verschaffen, wie hoch die Resilienz von Beschäftigten in einem Unternehmen ausgeprägt ist, kann das Messinstrument »Resilienzskala RS-13« (Leppert et al. 2008; online verfügbar) angewendet werden. Der Fragebogen misst, wie kompetent sich eine Person selbst einschätzt, um Probleme zu lösen (Selbstwirksamkeit) und in welchem Maße eine Person sich selbst akzeptiert bzw. mit sich selbst zufrieden ist (Akzeptanz). Je nach erreichtem Punktwert, lässt sich dieser einer von drei Ergebniskategorien zuteilen (niedrige, moderate oder hohe Resilienz).

Zur Erfassung spezifischerer Aspekte von resilientem Verhalten, kann das Messinstrument »Resilienz am Arbeitsplatz« herangezogen werden (Soucek et al. 2015; online verfügbar). Dazu gehört die Fähigkeit zur emotionalen Bewältigung von schwierigen Situationen, aber auch deren positive Umdeutung. Der Begriff »positive Umdeutung« beschreibt die Fähigkeit einer Person, eine vermeintlich negative Situation trotzdem positiv zu sehen bzw. ihr positive Aspekte abgewinnen zu können und sich auf diese zu konzentrieren. Darüber hinaus erfasst das Messinstrument die Einschätzung der individuellen Fähigkeit, Arbeitsaufgaben umfassend planen zu können und die Zielgerichtetheit bei deren Ausführung.

Da mit diesen zwei Messinstrumenten unterschiedliche Aspekte von individueller Resilienz erfasst werden, kann es aufschlussreich sein, beide im Rahmen einer Mitarbeiterbefragung heranzuziehen, um ein differenzierteres Bild zur individuellen Resilienz im Unternehmen zu erhalten.